Ithil vain, suilon cen...

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Fahsi
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Ithil vain, suilon cen...

Post by Fahsi »

Hallo,

ich habe vor kurzem folgenden Text erhalten:

Ithil vain, suilon cen. Brennil e 'fuin. Berio i' mellyn nîn, i 'arn nîn a nin trî i dhúath ned i galad.

Ich habe schon einges versucht ihn selber zu übersetzen, aber außer ein paar Worten wie Mond oder Arm habe ich nicht viel raus bekommen. Also wenn mir jemand den Satz übersetzen könnte wäre ich sehr dankber. Ich habe selber leider gar keine Ahnung von dieser Sprache. Es soll sich aber angeblich um Sindarin handeln.
Ailinel
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Post by Ailinel »

Hallo und willkommen!

Ja, es ist Sindarin und - trotz kleiner Fehler - recht leicht zu verstehen.

Die Person, von der du den Text erhalten hast, erwartet aber vermutlich, dass du selbst einen Übersetzungsversuch machst. Dabei könnten dir die Wortliste und die Grammatik auf Sindarin.de behilflich sein.
außer ein paar Worten wie Mond oder Arm habe ich nicht viel raus bekommen.
"Mond" - ja. Aber was hast du hier als "Arm" identifiziert ?
Fahsi
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Post by Fahsi »

Naja gut. Dann werde ich mich mal versuchen da durch zu kämpfen. Ich habe auf irgend einer Seite "nin" als Arm gefunden. Und auch als Mich. Das hätte ja Sinn ergeben da es ja mehrmals in Folge vorkommt und somit etwas vergleichbares wie "Nimm mich in den Arm" bedeuten könnte.


Habe es zwar nicht Wörtlich übersetzen können, aber ich weiß jetzt das man will das es mir gut geht. Falls ich falsch liege würde ich mich über eine Korrektur freuen. ^^
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Eirien
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Post by Eirien »

Mnja, das würde ich da jetzt so nicht rauslesen, aber ich kenne ja auch den Kontext nicht.

Vielleicht folgst du mal Ailinels Vorschlag und suchst dir die Vokabeln anhand der Wortliste und Gramamtik heraus, dann solltest du den Text schon übersetzen können.
Ich habe auf irgend einer Seite "nin" als Arm gefunden.
Das finde ich relativ ungewöhnlich, aber egal - dann vergiss am besten die besagte Seite und nimm lieber das, was du auf unserer hier findest.
Fahsi
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Post by Fahsi »

Das habe ich gemacht. Gut bei der Gramatik bin ich untergegangen aber ich konnt viele Worte übersetzen. Und wenn ich mich wie gesagt nicht ganz täusche komme ich dazu das der Mond ihre Freunde und auch sie selbst beschützen soll.
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Eirien
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Post by Eirien »

Das verstehe ich auch so. Kuck, ging doch!
Fahsi wrote:bei der Gramatik bin ich untergegangen
Finde ich gar nicht: du hast aus dem Verbstamm richtig auf den Imperativ geschlossen, die Personalpronomen richtig verstanden usw. Also, für den blutigen Anfang finde ich das schon mal gar nicht schlecht. :pro:
paleiko
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Post by paleiko »

Hallo,

bin auf der Suche nach einem schönen Spruch auf Sindarin damit ich ihn in ein Weihnachtsgeschenk einbauen kann und bin auf diesen Thread gestoßen. Da ich null Ahnung von Sindarin habe (der Empfänger des Geschenks ist jedoch begeisterter Tolkien-Fan und hat dann hoffentlich durch den Spruch und die zu leistende Übersetzungsarbeit viel Freude an dem Geschenk :D ) würde ich mich über Korrekturen zu meiner Übersetzung sehr freuen - möchte ja auch erstmal wissen, ob sich der Spruch überhaupt als Geschenk eignet ...

Ich hoffe, das ist in Ordnung, dass ich mich an diesem Spruch versuche und mich so an das Thema "dranhänge", aber durch die wenigen Brocken der vorherigen posts bin ich neugierig geworden, was der Spruch nun wirklich bedeutet.

ALSO:
(1) Ithil vain, suilon cen: Unser Mond, und dann geht's schon los ... suilon -> ich grüße, cen -> sehen, auch ein Verb, evtl. 3. Person (Bezug auf den Mond?). Unser Mond, er sieht ich grüße (ihn)?

(2) Brennil e 'fuin. Sie ist die Herrin der Nacht. 'fuin habe ich jetzt einfach mal als fuin übersetzt, ich habe nicht gefunden, was das ' hier bedeutet. Das e kann zwar eine Mutation bewirken, aber ein folgendes Wort mit f bleibt davon unberührt. Kann mir jemand sagen, was das ' dann in diesem Zusammenhang bedeutet?

(3) Berio i' mellyn nîn - Beschütze er/sie meinen Freund (ich nehme an, i' bezieht sich wieder auf den Mond?)
(4) i 'arn nîn a nin trî i dhúath ned i galad - meinen Besitz und mich durch die Dunkelheit in das Licht.

Vor allem im 1. Teil, der Halbsatz mit den zwei Verben, und der letzte Teil (ins Licht) macht mir große Schwierigkeiten, da weiß ich gar nicht, was ich damit machen soll. Außerdem habe ich bei (4) das erste i geflissentlich nicht übersetzt, weil ich nicht weiß, wie ich das 'reinbringen soll. der/die/das meinen Besitz hört sich komisch an und das i war für mich insofern nur wichtig, als dass ich verstanden habe, dass es sich bei dem darauffolgenden 'arn um das mutierte garn handelt ... glaube ich jedenfalls
:D

Also falls sich jemand, der sich mit Sindarin auskennt und für den dieser Satz ein Leichtes ist, nochmal vor Weihnachten mit diesem Satz und meinen ersten Sindarin-Übersetzungsversuchen beschäftigen würde wäre ich sehr dankbar und sage schon mal danke im Voraus!

Viele Grüße,
paleiko
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Eirien
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Post by Eirien »

Hallo paleiko,

der Spruch, den du da irgendwo im Internet gefunden hast, ist leider nicht ganz auf dem neuesten Stand und wohl schon älteren Datums. Deine Übersetzung ist so weit schon sehr gut. suilon cen hätte ich jetzt als "ich grüße dich" verstanden, aber eben auf einem älteren Stand unseres Wissens über die Pronomen. Die ganzen Apostrophe sollten das Ganze wohl nur optisch chic machen, sonst wüsste ich jetzt auch nicht, wofür die gut sein sollen.

Tja, jetzt verstehe ich, dass du gerne auf etwas Vorhandenes zurückgreifen möchtest, statt quasi das Rad neu zu erfinden, aber, nachdem du dir jetzt doch schon einmal Übersetzungsarbeit machst: Glaubst du nicht, der Geschenkempfänger würde sich über etwas Persönlicheres mehr freuen, als über einen Spruch, bei dem wir erstmal raten müssten, was der Autor damit überhaupt gemeint hat, um ihn dann auf (nach heutigem Wissen) korrekten Stand zu bringen - beispielsweise ist der Mond bei Tolkien mit einer männlichen Person verbunden, also passt brennil hier schon mal nicht.

Vielleicht kannst du auch einfach bei den attestierten Texten von Tolkien selbst umschauen, ob nicht etwas Passendes dabei ist.
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Avorninnas
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Post by Avorninnas »

Eirien wrote: Vielleicht kannst du auch einfach bei den attestierten Texten von Tolkien selbst umschauen, ob nicht etwas Passendes dabei ist.
Oder dir selber einen Satz/Spruch/Segen ausdenken, den du übersetzen möchtest?
paleiko
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Post by paleiko »

Hallo,

erstmal vielen Dank für Eure Antworten, auch wenn sie nicht ganz das sind, was ich mir logischerweise erhofft hatte :). Aber wenigstens macht suilon cen für mich jetzt Sinn - danke!

Ich habe mich mal bei den attestierten Texten von Tolkien umgesehen, habe da aber nichts passendes gefunden. Da ich selbst leider kein Talent für Worte habe, greife ich nun also doch wieder auf einen Spruch zurück, der nicht von mir ist, der mich aber immer mal wieder begleitet und mir als Geschenkzusatz passend erscheint. Auch hier wäre ich Euch wieder sehr dankbar, wenn Ihr mir als Korrektoren bei der Übersetzung beistehen würdet.
Der Spruch lautet im englischen Original "Stay with me, the best is yet to be." Ich habe das mal folgendermaßen frei ins Deutsche übersetzt mit "Bleib bei mir, das Beste kommt noch/wird noch kommen."

Jetzt zur Übersetzung ins Sindarin:
(1) Bleib bei mir: Daro arannin (Bleiben -> dar-, Imperativ daro; bei -> präf. ar-; mir: annin, enni - ob es zwischen annin und enni einen Unterschied in der Bedeutung gibt, weiß ich nicht, persönlich fand ich arannin einfach schöner als arenni, aber persönlicher Geschmack ist wohl kaum ausschlaggebend für eine richtige Grammatik ...)

(2) das Beste wird noch kommen: i bainas tolitha. Streng genommen habe ich wohl übersetzt "das Gute wird kommen". Leider habe ich auf der Grammatikseite keine Steigerung für Adjektive gefunden (das Gute, das Beste) und das Wort "noch" hab' ich einfach weggelassen, weil es das im Lexikon nicht gibt. Falls Ihr da eine Idee habt, wie man den Superlativ und das "noch" doch noch 'reinbringen kann, würde ich mich über jede Anregung freuen, genauso wie über eine Korrektur meiner Übersetzung :).

Viele Grüße,
paleiko
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Eirien
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Post by Eirien »

ar- = 'near, by, beside' stand "on a rejected page" (PE17:169), und in den Etymologies heißt es: "In N ar- developed a privative sense (as English without)", insofern bin ich mir unsicher, ob man es hier eindeutig für 'bei' verwenden kann. Vielleicht wäre go- hier die sicherere Option, dazu siehe die Diskussion hier.

Einen Superlativ wie im Deutschen kennen wir nicht, nur Vorsilben, die der Steigerung dienen, an- und ro-, die ähnlich wie 'sehr' im Deutschen vor ein Adjektiv gesetzt werden können. Ob das bei *bainas auch geht, bin ich mir nicht so sicher, aber man kann ja ein Adjektiv auch substantivieren, indem man einfach den Artikel davorsetzt: i vain -> i ammain, oder i vaer -> i rovaer = 'das besonders Gute'.

tol- würde im Futur umgelautet zu telitha
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Roman
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Post by Roman »

ar- = 'near, by, beside' stand "on a rejected page" (PE17:169), und in den Etymologies heißt es: "In N ar- developed a privative sense (as English without)", insofern bin ich mir unsicher, ob man es hier eindeutig für 'bei' verwenden kann. Vielleicht wäre go- hier die sicherere Option, dazu siehe die Diskussion hier.
Wir haben mittlerweile auch adh(-) 'by, near, beside' oder 'beside, alongside, by' (PE17:145), was ich in der "regularisierten" Grammatik vermeide, weil es schon mehr als genug Verwirrung mit den a's gibt, aber bei so einem kurzen Satz kann man sich darauf festlegen, was dann einfach nur *a nin, bzw. *ani(n)/*eni(n) ergeben würde.
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Celefindel
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Post by Celefindel »

Ich habe mal den Titel eindeutiger gemacht.
paleiko
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Post by paleiko »

Hallo,

da Weihnachten nicht warten will, bis ich mehr Zeit habe um mich tiefer in Sindarin einzuarbeiten, habe ich mich jetzt entschieden, mit Dartho gwanin, i rovaer telitha zu gehen. Ich danke Euch ganz herzlich für Eure Übersetzung und Eure Hilfe, und wünsche Euch eine wunderschöne restliche Vorweihnachtszeit und ein frohes Weihnachtsfest!

Viele Grüße,
paleiko
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