Hallo liebe Experten,
mal wieder bin ich auf Eure Hilfe angewiesen. Eine Freundin hat mich um die Übersetzung des folgenden Gedichtes gebeten, und ich wäre Euch sehr dankbar, wenn Ihr Euch meine Arbeit anschaut und wo nötig korrigiert/verbessert. Es folgt zunächst die Ausgangsfassung. Danach kommt immer eine Zeile auf Deutsch, dann meine Übersetzung in der nächsten Zeile, dann in der darauf folgenden Zeile eine Liste der Wörter, die ich benutzt habe. Und schließlich nur die Übersetzung, damit man die Zeilen auch im Zusammenhang sehen kann. Hoffe, das ist trotzdem noch einigermaßen übersichtlich. Vielen Dank im Voraus!!
Das Lied vom Wind
Spürst du ihn,
den linden Wind?
Flüsternd er kommt von so weit her.
Geschickt er verwebt
in seinem leisen Lied
was war und was kommen wird.
Schau dir an
sein Farbenspiel!
Die Blätter er lässt tanzen im Licht.
Verweil mit mir,
wir lauschen ihm
und den Geschichten von so weit her.
Das Lied vom Wind
I linn en-gwae
Lied –linn(lind), Wind - gwae
Spürst du ihn,
Mathog den,
fühlen -matha, – , ihn - den
den linden Wind?
I ’wae voe?
weich - moe, Wind - gwae
Flüsternd er kommt aus der Ferne.
Tôl lhossui o haered
Flüstern – lhoss + Adjektivendung -ui , kommen - tol, o – von/aus, haered - Ferne
Geschickt verwebt er
Gonathra celeg (geleg)
geschickt – celeg/maed/maen/ravaed, – , verweben - gonathra-
in seinem leisen Lied
mi linn în nínen.
in - mi, leise – dínen/ tîn, Lied – linn(lind)
was war und was kommen wird.
man io a man telitha.
was - man (?), vorher - io, und – a/ah, kommen - tol
Schau (dir an)
Tiro
tir - schauen
sein funkelndes Spiel (sein Farbenspiel)!
i deilien în chelair!
funkelnd – celair, sein – dîn/în, Spiel – teilien(telien)
Er lässt die Blätter tanzen im Wind. (Keine gute Übersetzung gefunden, daher folgende Alternative: Durch den Wind tanzen die Blätter im Licht.)
Nan gwae i lais lilthar min galad.
na – durch (instrument.), Blätter – lais, tanzen – liltha-, Licht – calad/galad, mi/vi - in
Verweil mit mir,
Godhortho nin,
verweilen – dortha- , go- - Präfix: zusammen mit
wir lauschen ihm
den lathranc
lauschen -lathra-/lathrada- , ihm - den
und den Geschichten von so weit her.
en-nern o haered.
und - a, Geschichten – nern, o – von/aus, haered – Ferne
I linn en-gwae
Mathog den,
I ’wae voe?
Tôl lhossui o haered.
Gonathra celeg (geleg)
mi linn în nínen.
man io a man telitha.
Tiro
i deilien în chelair!
Nan gwae i lais lilthar min galad.
Godhortho nin,
den lathranc
en-nern o haered.
Das Lied vom Wind
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"Flüsternd" sollte eher Partizip statt Adjektiv sein (vom hypothetischen Verb *lhossa-): *Tôl lhossol o haered.Tôl lhossui o haered.
Celeg ist 'swift, agile, hasty' - das passt hier nicht so gut, glaube ich. Besser ravaed oder maed.Gonathra celeg (geleg)
Um die vielen "in"s zu entlasten, könnte man hier die Possessiv-Endung nehmen: *mi linned dhínen.mi linn în nínen.
Io ist ein Adverb, vielleicht besser: *man udul a man telithaman io a man telitha.
In Sams Ausruf haben wir ja di nguruthos "unter dem Schatten des Todes" anstatt "im Schatten" attestiert, man könnte sich also fragen, ob nicht auch *di galad "unter dem Licht" idiomatischer in Sindarin wäre als "im Licht"...Nan gwae i lais lilthar min galad.
Dieses Wort taucht immer wieder mal auf - ich finde aber immer noch, dass ?godhortha- eine gewagte Applikativ-Konstruktion ist; wörtlich "jemanden beibleiben".. Sicherer scheint mir *dortho anin/arnin/gonin zu sein (siehe Dikussion hier).Godhortho nin,
Das sollte wohl *a nern o haered oder *ah an nern o haered heißen.en-nern o haered
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Vielen Dank für all die Tipps! Ich bin ja froh, dass auch einiges richtig war. ,-) Mir leuchtet das auch alles ein, nur mit "udul" kann ich nicht recht was anfangen. Ist das ein negiertes Partizip?
man gwann a man telitha
Oder hat "gwann" dann doch eher die Bedeutung "tot"?
Was ich leider vergessen habe, im ersten Post zu erwähnen:
Die Verfasserin bittet darum, dass ihr Gedicht nicht einfach ohne ihre Zustimmung irgendwo verwendet wird. Sollte jemand den dringenden Wunsch haben, kann man mich anschreiben und ich stelle dann ggf. den Kontakt her.
Könnte man hier eventuell auch "gwann" = "vergangen" nehmen, also:Roman wrote:Io ist ein Adverb, vielleicht besser: *man udul a man telithaman io a man telitha.
man gwann a man telitha
Oder hat "gwann" dann doch eher die Bedeutung "tot"?
Was ich leider vergessen habe, im ersten Post zu erwähnen:
Die Verfasserin bittet darum, dass ihr Gedicht nicht einfach ohne ihre Zustimmung irgendwo verwendet wird. Sollte jemand den dringenden Wunsch haben, kann man mich anschreiben und ich stelle dann ggf. den Kontakt her.