Hannon le

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Híronen
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Hannon le

Post by Híronen »

Und wieder ich!
Also, ich habe mal eine Frage zum Thema, "ich danke Dir".
Im Film heisst es z.B. "hannon le".
Im alten Forumwurde mir mal gesagt, es hiesse "le hannon".
Ich dachte, wenn das Objektpronomen Akkusativist, dann muss es vorangestellt werden. Somit waere "le hannon" ja eigentlich "dich danke ich".
Das kammir schon suspekt vor.

Aber jetzt habe ich hier im Forum im Bereich "Schriftsystem" wieder "le hannon" gesehen.

Was ist jetzt also richtig?
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DieWaldlaeuferin
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Re: Hannon le

Post by DieWaldlaeuferin »

Híronen wrote: Aber jetzt habe ich hier im Forum im Bereich "Schriftsystem" wieder "le hannon" gesehen.

Was ist jetzt also richtig?
Gute Frage. Meinst Du jetzt wahrscheinlich mich? Ich hatte auch "hannon le" geschrieben, war mir aber plötzlich unsicher, weil ja jetzt in meinem Post noch der Name "Mach" dazu kam.

Interessiert mich auch :-)
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Thorsten
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Post by Thorsten »

In allen Faellen in denen Tolkien le gebraucht steht es vorne, also le linnon 'to thee I sing' le linnathon 'to thee I will sing' le nallon 'to thee I cry' - bei der geringen Menge an Pronomen die ueberhaupt attestiert sind ist das ziemlich konsistent und vermutlich sollten wir daraus schliessen dass eine Regel dahinter ist und le tatsaechlich nach vorne soll.

le ist auch in sofern ein bisschen speziell da als Objekt verwendet wird (Dativ) aber kein -n hat, vergleiche tiro nin 'look towards me' - Tolkien beschreibt es auch als 'of Quenya origin', insofern wissen wir dass es ein Spezialfall ist.
Híronen
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Post by Híronen »

Das klingt plausibel, aber koennte die Uebersetzung von le linnathon oder le linnon im Deutschen nicht eher "ich besinge Dich" sein? Klingt zwar komisch und geht mit "to thee I sing" nicht so konform.
le nallon koennte ja auch "ich beweine Dich" bedeuten. So waeren beide "Du's" im Akkusativ und man KOENNTE sie voranstellen, sodass sie im Dativ hinten stehen KOENNTEN.

Stimmt, dass le kein -n bekommt, ist mir auch schon aufgefallen und ich fragte mich auch schon wieso... .

Wenn das nicht stimmt, so ist die Regel also: "Alle Objektpronomen ausser le werden im Akkusativ voran- und im Dativ nach hinten gestellt. Le steht immer vorne.

Ist das so also halbwegs richtig?
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Thorsten
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Post by Thorsten »

Das klingt plausibel, aber koennte die Uebersetzung von le linnathon oder le linnon im Deutschen nicht eher "ich besinge Dich" sein?
Ja, aber die deutsche Uebersetzung ist da herzlich egal - welchen Fall irgendein Verb im Deutschen hat hat Tolkien sicher nicht beeinflusst.
Alle Objektpronomen ausser le werden im Akkusativ voran- und im Dativ nach hinten gestellt.
Ich denke nicht dass man das zu einer Regel machen sollte - da wissen wir einfach zu wenig.
Ailinel
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Post by Ailinel »

Das klingt plausibel, aber koennte die Uebersetzung von le linnathon oder le linnon im Deutschen nicht eher "ich besinge Dich" sein?
In RGEO:72 übersetzte Tolkien persönlich die zitierten Stellen mit: "to thee I will chant", "to thee I cry", also ist le hier kein direktes Objekt.
Mimin
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Post by Mimin »

Und was ist, wenn´s einfach eine Ausnahme ist? Kann bei Sprachen ja vorkommen... :wink:
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Thorsten
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Post by Thorsten »

Wenn was eine Ausnahme ist (und was ist dann die Regel)?
Mimin
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Post by Mimin »

Davon red ich ja ned. Aber wenn ich eine gewisse Regelmäßigkeit habe und 1-2 Wörte da hausfallen nehme ich an, dass das dann Ausnahmen sind...
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Thorsten
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Post by Thorsten »

Ja - genau das war meine Frage: Was ist die gewisse Regelmaessigkeit von der irgendwas eine Ausnahme ist?
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Avorninnas
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Post by Avorninnas »

Was Thorsten meint, Mimin, ist dass wir keine Beispiele haben, aus denen sich eine andere Regel ableiten ließe.
Also kann man auch nicht sagen, ob der Fall "le" nun eine Ausnahme darstellt oder nicht. Es gibt auch eigentlich keinen Grund für eine solche Annahme. Zumindest haben wir keinen Hinweis drauf.

Und selbst wenn die Stellung von "le" in den attestierten Beispielen ungewöhnlich sein sollte, (was wir nicht wissen), könnte das ebensogut daran liegen, dass es sich nicht um einfache Prosasätze sondern um Lieder, bzw. Gedichte/Gebete handelt. Auch im Deutschen ist in solchen Fällen oft eine Verschiebung der Syntax zugunsten des Versmaßes oder Ausdrucks üblich.
Und solange wir keine anderen Beispiele im Nachlass für eine abweichende Satzstellung finden, haben wir keinen anderen Ansatzpunkt.
Mimin
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Post by Mimin »

Das ist mir schon klar.
Da ja schon richtig gesagt wurde, dass dem le das Dativ n fehlt liegt für mich die Vermutung nahe, dass le tatsächliche eine Ausnahme darstellt. Ich kann mir außerdem vorstellen, dass hannon le eine Phrase darstellt die halt eben so ausschaut und eine Ausnahme bzw, eine Besonderheit darstellt...
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Avorninnas
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Post by Avorninnas »

Hannon le ist nicht Tolkien, Mimin.... :wink:
Salo hat das Verb für die Filmdialoge "erfunden".

Wenn wir etwas über die Stellung von le herausfinden wollen, müssen wir schon auf die attestierten Beispiele schauen.
Mimin
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Post by Mimin »

Oh, das hab ich ned gewusst...
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DieWaldlaeuferin
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Post by DieWaldlaeuferin »

Also echt.... Ihr macht mich fertig :(

Deshalb frage ich jetzt nochmals ganz blöd, was bitte heisst

"Ich danke Dir" (Dativ)

Wenn
"hannon le" nicht Tolkien ist
Avorninnas wrote:Hannon le ist nicht Tolkien, Mimin.... :wink:
Salo hat das Verb für die Filmdialoge "erfunden".
und es
"le hannon" nicht gibt.
Maewen wrote:
*le hannon gibt es nicht, kann also auch keine Unregelmäßigkeit sein ;-)
Aber
"ich singe Dir" geht dann doch? ;)
Allerdings scheint le (was ich im folgenden eher als Dativ und nicht als Akkusativ interpretieren würde) immer vorangestellt zu werden: le linnathon, le linnon.
Bitte sagt es mir... ich will es endlich wissen... :D

(Ich hoffe, es ist ok, wenn ich diesen speziellen Satz hierhin verschoben habe)
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