Hilfe bei der richtigen Konjugation der Verben

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Roman
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Post by Roman »

Deshalb hat es mich immer so gestört, aufgrund meiner selbst erklärten Vorgehensweise scheinbar auf mae govanthen etc. umstellen zu müssen und ich habe immer gehofft, dass govannen als andere Schreibweise für govanhen durchgehen kann und in PE17 lesen wir schließlich, dass sich tatsächlich nh zu nn verändert hat, und schon sind die Formen aus dem LotR wieder gerettet.
Aber das ist auch nur eine der vielen Konzeptionen und nicht die späteste. Die späteste bleibt immer noch VT42:27, d.h. nth und nh - was in direktem Widerspruch zum HdR steht, da der stimmlose Nasale laut Appendix in Sindarin so selten seien, dass die zu ihnen gehörigen Tengwar für doppelte Nasale verwendet würden.
Von den Possessivendungen ausgehend könnten wir dann nämlich auch argumentieren, dass bei den Verben die 3.Sg. mit -d, die 3.Pl. mit -nt gebildet würde
Ja, das ist, wenn man sich ganz streng an das lammen-Paradigma hält.
warum dann nicht auch iuithodh lammel?
Das wäre schon möglich, bloß muss man in dieser Annahme die Quenya-Tabelle aus PE17:132 mit der Idee, dass -lye zur informellen Form wurde, völlig ignorieren. Und es ist nicht klar, ob man -dh in anderen Quellen bestätigt findet (wie man weiß, mochte Tolkien den Laut an vielen Stellen nicht so sehr und in Goldogrin geht -dh regulär in -th über).
Das ist dann letztendlich auch nur eine andere Auswahl nach anderen Kriterien, die auch nicht unbedingt mehr Konsistenz bringt.
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Lothenon
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Post by Lothenon »

Tolkiens Widerwillen gegenüber -dh ist natürlich ein Punkt, der die ganze Sache nicht leichter macht, klar... Das Prinzip finden wir auch noch in Etym., wo Dor. roth im Plural rodhin den Stamm ROD- erkennen lässt...
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Lothenon
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Post by Lothenon »

Ich denke, ich habe in PE49:56 (bzw. dem Thread zur zweiten Person, erster Post) einen deutlichen Hinweis darauf gefunden, dass es sich bei der Tabelle PE17:132 in der Tat um den ursprünglichsten Tatbestand handelt, der herrschte, als noch nicht einmal die Ñoldor in Mittelerde waren.
Im dort dargestellten Szenario ist ci/gi informell, de/ðe formell, aber ursprünglich ist keine Singular/Plural-Unterscheidung vorhanden. Und in der Tat ist eine Singular/Plural-Unterscheidung in PE17:132 bei der Konjugation nur deshalb möglich, weil der Pluralmarker -ir angefügt wird. Bei den Pronomen ist hier kaum eine Unterscheidung möglich, wenn wir nicht davon ausgehen, dass auch hier der Pluralmarker benutzt wurde. Somit wäre ci/gi nur eindeutig informell und de/ðe eindeutig formell, aber allein der Kontext würde zeigen, ob es sich um Singular oder Plural handelt.

Weiter heißt es dort aber, der Quenyaeinfluss habe de/ðe außerhalb Doriaths im Singular zu le werden lassen, wobei de im Plural stünde. Vgl. auch den im erwähnten Thread ganz unten von Aran zitierten Kommentar, in dem le als aus dem Quenya stammender höflicher Singular dem ursprünglichen und noch in Doriath und den 'Havens' gebräuchlichen de/ðe gegenüber gestellt wird.
An den informellen Formen ändert das natürlich nichts, aber wir haben somit also nun bei den höflichen Formen die Möglichkeit, zwischen le im Singular und de/ðe im Plural zu unterscheiden.

Wenn wir jetzt davon ausgehen, dass die Konjugation ebenfalls angeglichen wird, könnte dies nun einerseits heißen, dass zwischen Sg. -l und Pl. -lir unterschieden, oder aber zwischen Sg. -l und Pl. .


Was haltet ihr davon?
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Roman
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Post by Roman »

Wenn wir jetzt davon ausgehen, dass die Konjugation ebenfalls angeglichen wird, könnte dies nun einerseits heißen, dass zwischen Sg. -l und Pl. -lir unterschieden, oder aber zwischen Sg. -l und Pl. -ð.
Scheint plausibel zu sein. Wobei auch beides parallel auftreten könnte.
But agreement of Sindarin and Quenya in distinguishing l- sg. and d- pl. klingt recht eindeutig. In Quenya bedeutet das, dass die formelle 2. Pl. Form -lde ist. Die Unterscheidung scheint aber z.B. in VT49:48 zu fehlen, denn da findet man -lle. VT49:50-51 ist aber der spätere Text und womöglich der späteste überhaupt.
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