Tolkiens Elbensprachen sind vom Aufbau her alle sehr komplex. Selbst nach Einschätzung des Professors selbst, eignen sie sich nicht wirklich dazu, eine freie Konversation zu führen.
Die Erfahrung zeigt auch, dass es selbst Leuten, die wirklich eingearbeitet und versiert auf diesem Gebiet sind, ziemliche Schwierigkeiten bereitet, eine Unterhaltung aufrechtzuerhalten, die mehr als ein paar Sätze umfasst. Man stößt da sehr schnell an seine Grenzen. Teilweise kann das auch sehr lustig sein.

Ein weiterer einschränkender Faktor ist das Fehlen sämtlichen "modernen" Vokabulars oder der meisten gängigen Konjunktionen, die einen "vernünftigen" Sprachfluss und eine Abfolge von Gedankengängen meist erst ermöglichen.
Sich unter solchen Bedingungen frei zu unterhalten ist nicht einfach.
Versuche selbst mal, eine Konversation am Laufen zu halten, wenn du zwar "und" zur Verfügung hast, aber kein "aber", "weil", "obwohl", kein "dann", "danach", oder grundlegende Konstruktionen, die Sprache eben erst richtig ermöglichen. Vom Fehlen eines Passivs oder von echten Konjunktiven und etwa der Hälfte der Zeitstufen in Sindarin wollen wir gar nicht reden. Quienya ist da nur unwesentlich besser.
Aber trotzdem kann man wunderbar Texte oder Gedichte in Quenya oder Sindarin übersetzen, die sich in bestimmten Themenkreisen bewegen - soweit das Vokabular es eben zulässt. Manche der Texte oder Gedichte und Lieder, die da in den letzten Jahren zu Papier gebracht worden sind, haben durchaus künstlerische Qualitäten.
Und natürlich kann man solche Texte und vorgefertigten Sätze auch "vertonen" oder in Dialogform abfassen.