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Deutsche Dialekte

Posted: Wed Apr 18 2007 20:08
by Maewen
Na jut, denn machn wa mal so'n Sredt (=Thema) zun deutschn Dialektn uff. Damit wa dabei aba ooch 'n bissel wat lern und nich nur rumlaban, is jeda, der hier wat schreibt, uffjefordat 1. nur in sein Dialekt zu schreibn und 2. ooch 'n bissel wat darüba zu erzähln, wasset da zum Beispiel für so Rejeln jibt oda wat halt sonst so ufffällich is - natürlich allet ooch in den Dialekt! Kann mir vorstelln, dass det nich so einfach is, dabei allet zu verstehn (da muss man denn notfalls nachfragn); det jibt der janzen Sache halt noch'n bissel Pepp und macht det Thema anspruchsvolla 8)

Posted: Wed Apr 18 2007 20:57
by Lothenon
Das is nådierlisch so e Sach mit dene Sredts däi kå rischdisch Thema hoo (wäi zem båispill Sredts in dehne mä in Tengwar schråibt) :)
Wäi g'soot hun eisch ("hab ich") åintlisch kå Dialekt, kenn nådierlisch abbä den von meim Vaddä und de Leut häi bei uss (direkt an de Loo ("Lahn"), ålso praktisch mit de Fuiß im Daunus, mim Kupp im Westäwald) und find's vom Klang hä im Prinzipp gånz fäschdälisch :)

Villeischt kåtz zuä Schråibwåise:
å is zwische a un o abä schonn nehä am a und kann bei alle mieschlische ("möglichen") Vokåle stie ("stehen"). In åi (Båispill = Beispiel) isses besunners lång.
ei steht wäi ibberrall fir [ai], äi fir [ei].
r is normål stack gerollt (voä Vokåle).

Posted: Wed Apr 18 2007 21:18
by Maewen
Lothenon wrote:und find's vom Klang hä im Prinzipp gånz fäschdälisch :)
Da muss ick dir aba ma zustimm - scheint echt 'ne jefährliche Jejend zu sein bei euch ;-)

Na jut, denn mal 'n bissel wat zu meen Dialekt: Also, det Berlinarische kennt (wia sicha schon jemerkt habt) keen "Je" (<g>), was sich wundaschön an dem Wort Jejend (s.o.) zeicht. Außadem wird dit <ei> jerne (aba nich imma!) zu 'nem lang ee, wie in meen (nich aba *deen!), kleen usw. In'n unbestimmtn Artikln wirdet aba allameistns eenfach wechjekürzt (<- hier hättn wa zwee Variantn, zu wat den "Je" wern kann), also 'ne olle Jöre usw.

Posted: Wed Apr 18 2007 22:39
by Celefindel
Juhu, endli wieda sou a Thread, der is gaudig! :pro:

Jo, wos kau i üba meim Schdoaschdeirischn sogn? Die Vokale san zum Teil holbwegs nasal, die meistn a-s werdn zu o-s und i-s oft zu a-s und r-s san a-s oder holt Schwas und die -en san a sehr nasales n, es is vü weich, dazua hom wia die Eigenheit vom Böüln ("Bellen"). Wia ma des phonetisch beschreim oda bessa festholdn kau, woaß i ned, wals a gaunz a komischa Laud is. o-s werdn meistns zu ou-s, wou ma des Untakiefa irgendwie fost so vorstreckt als würd ma an Seehund nochmochn. Gleiches eigendli beim öü, klingt wia a Robbe ;)
I mog mein Diakeld mit olle seine oagn Wörta :D Leida kau i den nimma so guad wia mei Oma zum Beischbü. De redt no so, dass söbst i sie oft nimma mehr vaschdeh.

Posted: Thu Apr 19 2007 6:43
by Maewen
Celefindel wrote:wou ma des Untakiefa irgendwie fost so vorstreckt als würd ma an Seehund nochmochn. Gleiches eigendli beim öü, klingt wia a Robbe ;)
Image
I mog mein Diakeld mit olle seine oagn Wörta
Ick find meen Dialekt ooch urst spitze ("knorke" sagn wa leida nich mehr so häufich), aba seit ick nich mehr in diese Jejend wohne, sprech ick imma mehr Standatsprache (wat ooch janz vorteilhaft is, wenn man Ausländan ma Deutsch beibringn soll). Wenn ick denn aba ma wieda nach 'n Nordn reise, denn kommt da Dialekt umso dolla wieder vor.

(Uff, so zu schreibn wie man spricht, is janich so leicht wie man denkt...)

Posted: Thu Apr 19 2007 8:47
by mach
Oo, da macchen i mìt, ùnd i wot s maaḷ i der Dieth-ʃribig versueche. Das ìʃ e vorʃlaag us em früechere zwänzigʃte jaarhùndert vom foneetiker Öigen Dieth fǜrnes ʃribsiʃteem, wo sech dermìt aḷḷi ʃwitzertütʃe tialäkt lö la ʃribe, aber i gloube, das es aḷḷwäg fǜr di meiʃte tütʃe tialäkt ggeignet wäär. Ds houptmerkmaaḷ vor Dieth-ʃribig ìʃ, tas si nare mǜglechʃt lutgetröie widergaab ʃträbt. Das heisst, d wokaaḷlengi wìrd konsequänt dǜr d verdoppelig bezeichnet, u d konsonanteverdoppelig nùme zùr widergaab vo de ʃarffe konsonante pruucht, ùssert bi pp tt tz ck, wo ke ùngerschììd ìr usʃpraach bezeichnen ùnd drùm nach de gliiche regle wi ìr ʃtandardspraach gʃrìbe wärde, aḷso naach chùrze wokaale. Der gravis bezeichnet ǜbrigens offnigi wokaaḷfoneeme, bi mììr biʃpìḷswiis ì ǜ ù.

Übrigens het sech die Dieth-Schrift i verschìdnige Schwitzer Tialäkt wǜrklech dǜregsetzt, aber iren abgschwächte Varianten ooni Chliischribig oder komischi Zeiche wi ʃ cch. Augemein dǜregsetzt het si sech aber nìd, wìl elteri Konventione si blibe bestaa i dene Tialäkt, wo scho dervoor e wìchtigi eigeti Schribtradizion hei ghaa, also bsùngers z Basu u z Bärn.

Drum bin i sälber o vil wöhler, wen i äbe grad nid nach der Dieth-Schrybig schrybe, wil i mi normalerwys a di traditionelle Bärner Konventione halte, wo sech am Standarddütschen orientiere (bispilswys mit Dehnigs-h oder sogar mit unbezeichneter Dehnig oder Chürzi). Uf die Art schryb i aber rächt hüüffig u drum o sehr flüssig.

Posted: Thu Apr 19 2007 9:18
by Eirien
Plattduitsk?? Dat kuiert doch vandage kaine Minske miähr! Ments de aollen Luie, wann se ten aowend beynäyn sittet, dai well vake nao ne Miule vull Platt kuiern, dat is jao jiädesmaol schoin taum Tauhäörn. Dai annern, säo wie iek, konn dat mäiste teminste nao verstaon, ments de Blagen vandage, dai hiätt termäiste iährer Liäwedage nao kain Wort van hort. Näo äine Giänerazione af twäi, un de aolle Spraok is ratzedäot - dat is de Siägen, dei we van de Gläobalesäierunge hett!


Edit: Mach, bou sin de ganzen Kästkes guott füör, dai me in dainem Beytrage sütt?

Posted: Thu Apr 19 2007 9:50
by Avorninnas
Ja mei, wos kannt ma da jetzad zum Thema Boarisch schreim?
Dass sich no a Anzahl oider Laute erhoidn hod, de no auf den urprüngli keltischen Oafluss schliaßn lassn? Da gibts bsunders des "oa" - oiso: "oar Oar, zwoar Oar... " oder den berühmtn "Oachkatzlschwoaf" und den "Loawitoag... " :D
Vielleich aa, dass im Boarischen manche Sachan a anders Geschlecht ham als wia im "Hochdeitschn"? Mia sogn zum Beispui "dees Teller" oder "der Butter" oder "der Radio".

Posted: Thu Apr 19 2007 10:36
by mach
Eirien wrote:Edit: Mach, bou sin de ganzen Kästkes guott füör, dai me in dainem Beytrage sütt?
Oje, das wäre Spezialzeiche gsy, aber die lö sech nume denn la aazeige, we dy Browser derzue ir Lag isch, e passendi Schriftart z finde. Das wären also zwo Vorussetzige: Du müesstisch son e Schriftart uf dym Rächner ha und dy Browser müesst gschyd gnue sy, für die Schriftart sälber uszsueche. I hätt ddänkt, söttigi Schriftarte wäre scho syt es paar Jahren uf de meischte Rächner, aber das wot nüt heisse. Süsch gub's eren emel gnue zum gratis Abelade, aber das cha dernah sehr kompliziert sy. Was d Browser aageit, isch es aber leider eso, das der Internet Explorer d Uswahl vore passende Schriftart nid vo elei übernimt (derby weis i aber nid, wie das ächt i der nöischte Version isch?).

Wenigschtens chunt's hüt chuum meh vor, das bi öpperem d Umlutzeiche nümm aazeigt wärde...

Posted: Thu Apr 19 2007 10:41
by Ithrenwen
oh gedöh! dat kann ma ja kaum noch leese! Un isch wüßt weih ach net wirklisch, wie isch dat wat mir hier so schwätze rischtisch reiwe sollt. Dazu saache kannisch schommo grad gar nix, weil isch mer iwer dat Jebabbels noch nie wirklisch 'n Kopp gemaacht hann.

"Der Butter" saache mir iwerigens aach un bei uns gebt allet "geholt" anstatt "genehmt"... öhm, jenomme 8)

Dafirre hamma awer dat geschlechtsabhängie Zahlword:
zwou Männer
zwä Fraan (Frauen)
zwein Känner (Kinder)

mo gugge, wat fällt mer dann noche so inn?
Wat fir die Lait do driwe usm Raich (dat sinn allet die, die wo keene Saarlänner sinn) vielleischt noch am meeste offällt is, dat meer zu die Lait "Ihr" und "Euch" anstatt vun "Sie" saache.

Posted: Thu Apr 19 2007 14:50
by *taurwen*
Ey töffte!
Imma widdan nettet Pläuschken mit euch Segers.
Und ich sach noch zu mein Kumpel sachich:
"Watte da für Typen triffs, wennse durchs www bretters...."
Bevor ich hier abba mein eigenen Killefit auffe Glotze krakel, könnta euch bessa übba "Höhepunkte der deutschen Literatur" (kommt von hier wech) beömmeln.

'n Auszuch aus datt Teil packich ma hierhin.


Die-mit-die-rote-Kappe-aufen-Kopp und der Gelsenwolf
(Rotkäppchen und der Wolf)

Waschküche in Gelsenkirchen: Eine dickliche Frau in blau-weißem Kittel und mit blau-weißem Kopftuch müht sich, über einen großen hölzernen Bottich gebeugt, an einem Scheuerbrett ab; durch das Fenster leuchtet der Gelsenwald ins Halbdunkel; weiter weg ist schemenhaft Schloß Berge zu erahnen.

Mutter: (in sich hineinbrummelnd) Aus die scheiß Pisselotten krisse die Bremsspuren kaum noch raus. Dat ich mich mit das Zeuchs auch immer allein abkrücken muß.
(Sie hält inne.)

Mutter: Verdorri! Hab ich doch fast die Omma vergessen. (laut) Du-mit-die-rote-Kappe-aufen-Kopp, komma ganz fix rübber!

Stimme aus dem Hintergrund: Kein Zeit!

Mutter: (lauter) Du muß bei die Omma.

Stimme aus dem Hintergrund: Hab kein Zeit, verdammi!

Mutter: (ganz laut) Wenne gez nich ruckzuck aufe Hufe komms, dann hat dein Föttken aber Cranger Kirmes!

(Ein Mädchen in einem blau-weißen Kittelchen und mit einer knallroten Kappe auf dem Kopf kommt angetrippelt.)

Rote Kappe: (jetzt nahe dran, schippisch) Wat is nu?

Mutter: Pack dich Stücksken Streusel und Pulle Fusel und bring dat rappzapp bei die Omma.

Rote Kappe: Warum muß immer ich bei die Omma?

Mutter: Die Omma hat schwer Malesse mit sein Kopp und liegt inne Poofe. Sei domma bissken nett zu die. Die hat dich doch die toffte rote Kappe geschenkt.

Rote Kappe: Die Omma hat en Lattenschuß. Ich wollt ne blau-weiße Kappe. Nich sonne rote.

Mutter: Noch so ein über die Omma, und du kriss ein getafelt, datte en dreifachen Kusselköpper rückwärts schießen tuss.

Rote Kappe: Die Omma is ...

Mutter: (drohend) Wat is die Omma ...?!

Rote Kappe: ... eintlich ganz schwer in Ordnung.

Mutter: Zerdepper mich bloß nich die Pulle Schnappes und paß auf, wo du mit deine krummen Haxen hintapers.

Rote Kappe: Aber für nache Omma muß ich doch quer durchen ganzen Gelsenwald.

Mutter: Hör auf zu janken! Wenne bei die Omma komms, da sachste ersma schön guten Tach und machs kein Firlefanz inne Bude.

Rote Kappe: Scheißspiel!

Mutter: Pack dich die Pulle und den Streusel und sieh zu, datte Land gewinns!....

....
Wennse oben links beie falinkten Seite auffe Suchmaschine klicks, krisse auch ne übasetzung wiede dich durch den Scheiß durchfrickeln kanns.

Posted: Thu Apr 19 2007 15:19
by mach
Ithrenwen wrote:Dafirre hamma awer dat geschlechtsabhängie Zahlword:
zwou Männer
zwä Fraan (Frauen)
zwein Känner (Kinder)
Ah, lue da, de git's das also o no a andernen Orte! Bim Rede bring i die Underscheidig nid zstand, aber bekannt isch si mer scho no, u di ygebornigere under myne Bekannte bruuche se flüssig ir Alltagssprach. Bi üs heisst's aber zwe Manne – zwo Froue – zwöi Ching, u offebar stimmt das o mit der alte Differänzierig übery, vgl. Ytrag zwöi im dütsche Wörterbuech. Chönnt's sy, das du di da tosche hättsch, oder isch das ächt e bsunderi saarländischi Lutentwicklig? U git's de im Saarländischen o d Genusdifferänzierig bim Wort drü no: drei Manne – drei Froue – drü Ching?

Der Butter gäbi's schynt's o i schwyzerdütsche Dialäkt, we's o mir nid vertrout isch, aber derfür chan i allwäg erkläre, wi's zu däm andere Genus isch cho, nämlech nach em Vorbild vom eltere Wort der Anke, wo men emel hie no bruucht.

EDIT: U das dihr im Saarland nach altem französischem Vorbild di zwöiti Person als Höflechkeitsform nämet, das isch bi üs o nid anders! Schön, wi da plötzlech über wyti Dischtanzen unvermueteti Gemeinsamkeite fürechöme! Hie seit me schliesslech nid Grüezi, bitteschön, sondern Grüessech!

Posted: Thu Apr 19 2007 15:31
by Eirien
Jou, met düese besunneren Teykens, dat was wuall ments ne Fraoge van de Instellunge (sou, ase im Grunne allet imme Liäwen). Meyn Briuser terhäime weyset mey dat awwer ganz vernünfteg an.
Ithrenwen wrote:dat meer zu die Lait "Ihr" und "Euch" anstatt vun "Sie" saache.
Jou, dat is hey äok nao suo de Muode: me siett "Iehrt", "Ink" un "Inke(n)". De geliährten Luie siegget dervan, dat wiär nao vam Goutisken Dual üewwerigbliewen.

Bat hiätt me süss Extras? Jou, de Artikels, da hett vi bläoß twäi, 'dat' un 'de': "de Keerel", "de Frugge" oder "de Luie", dat es äindaun. Denn giett nao de Metathiäse vam r: "de Fuorsch draff de Güörte diärschen". Un Wüörters, dai de nöggeren Umstänne van äine Handlunge beschräiwet, un dei me imme Hauduitsen anäin siättet, niämet me, wamme Platt kuiert, owwer wier iutiäin un siet: "Diu wäißt der nixen van."

Posted: Thu Apr 19 2007 15:55
by Ethuil
Hallo, Laid,
noochdemm ich mich schunn lang nimmii bligge losse häbb, schreiw'ich achemol äbbes iwwer mein Dialeggd, 's (Siid)-Pälzische:
Phoneedisch lossd sich do easchd emol saache, dasses Pälzische so guud wie kää "pf" hod. Do hääßt's "Abbel" unn "Palz" statts "Apfel" orra "Pfalz". Außerdämm isch vor allem bei äldre Laid in de Palz 's "d" zu ämme "r" worre: Do hääßt's "änn roora Pulli", "ää roori Mitz" oder "ää roores Mobeed". Do wärma ach schun beim neegschde Punkt: d' Adjeggdiife wärn ganz annerschder konjugiird wie im Hoochdaidsche: Wo's in de Hoochschbrooch "der/die/das rote Pulli/Mütze/Moped" hääßt, hääßt's bei uns "de roore Pulli", "d' rood Mitz" unn "s' roore Mobeed". 'S daitsche "rote" wärd also im Pälzische je nooch Geenus gebaicht.
Was noch se saache wär isch, dass meer Pälzer kää "ö" orra "ü" kennen. 'S erschdare wärd zu "ee" ("Törchen" > "Deerle") un's zwädde werd zu "ii" ("Rübe" > "Riib").
D' Wärwe sinn auch nid ganz so ääfach bei uns. Sem Baischbiel 's Wärb "hawwe" ("haben"):
(Gechewatt)
ich häbb
du haschd
der/die/'s hadd
mir hänn
eea hänn
die hänn

(Fagangehaid)
ich häbb kat ("kat" = "g'hat" = "gehabt")...
(Hajoo: Mir hänn kää Präteridum un's Plussgwampafägd wärd mit dobbeldm Perfekt gebildt: "Er war einkaufen" = "Der isch aikaafe gewässd")

(Konjungdiif)
Ich hedd...

Iwwerhaupt wärn Konjungdiife bei uns ganz uff ää merkwerrichi Wais gebildt: Ma umschreiwenen ääfach mit "deed" ("täte"):
Deedschd mer hälfe, deed ich schun ferrdich sai
=Hälfest du mir, so wäre ich schon fertig

Dann wär noch se saache, dass mer känne Gehniidief kännen:
'Em Hans seine Frää ihr Schmuggkäschdel
= Das Schmuckkästchen von Hans' Frau


Hoffendlich kammer's aaschdännich lääse,

Ethuil

Posted: Thu Apr 19 2007 16:46
by mach
Eirien wrote:me siett "Iehrt", "Ink" un "Inke(n)". De geliährten Luie siegget dervan, dat wiär nao vam Goutisken Dual üewwerigbliewen.
Aha, das isch es Merkmal, won i im dtv-Atlas vor dütsche Sprach ha gfunde: Chunsch du ächt vilech us em Weschtfälische? Das die Form, wo ja süsch als typisch bairisch gilt, uf ds Gotische zrügggieng, würd i nid säge. Es isch es Relikt vomenen alte Dual, wien er süsch numen us em Gotische bekannt isch.
Ethuil wrote:Außerdämm isch vor allem bei äldre Laid in de Palz 's "d" zu ämme "r" worre: Do hääßt's "änn roora Pulli", "ää roori Mitz" oder "ää roores Mobeed".
Heisst das, das dihr der [r] mit em Zungespitz artikulieret?
Do wärma ach schun beim neegschde Punkt: d' Adjeggdiife wärn ganz annerschder konjugiird wie im Hoochdaidsche: Wo's in de Hoochschbrooch "der/die/das rote Pulli/Mütze/Moped" hääßt, hääßt's bei uns "de roore Pulli", "d' rood Mitz" unn "s' roore Mobeed". 'S daitsche "rote" wärd also im Pälzische je nooch Geenus gebaicht.
Spannend! Hie im Bärnbiet git's o ne Genusdifferänzierig ir schwachen Adjektivdeklination: der rot Pulli – di roti Chappe – ds rote Töffli. Aber sowyt i weis, git's grad bi denen Ändige groossi Underschide zwüsche de verschidnigen alemannische Dialäkt. Es anders Merkmal, wo gloubs o i anderne südweschtleche Dialäkt vorchunt, isch di starchi maskulini Ändig ohni r, bispilswys liebe Vatter ('lieber Vater').