Ich hab mir da die Frage gestellt: Auf welcher "Seite" steh ich eigentlich? Wie steh jetzt ich eigentlich zur Tolkienlinguistik? Nach Helges Auffassung gibt es die "guten, ernstzunehmenden Leute" und die "Irren, die immer 'Ich bin Käse' auf Elbisch sagen wollen".On page 2, the editor apologizes for "the vast length of time between this issue
and the last" (actually I can't say I even noticed any very unusual delay.) It
turns out that the editor has been busy with various things, including writing a
"a lengthy account of the first fifty years of Tolkienian Linguistics" for an
upcoming volume of _Tolkien Studies_. Presumably the account of the last ten
years will detail how the world of Tolkien-linguists split into two distinct
groups: the good, respectable, serious scholars who write for VT and Parma
Eldalamberon, and the Internet-based maniacs who spend all their time trying to
figure out how to say "I am cheese" in Elvish. (Making the bold assumption that
the latter group is mentioned at all.)
Obwohl ich es nicht mag in Schubladen gesteckt zu werden, kann ich wohl mehr oder weniger behaupten, dass ich mich im Laufe meiner Tolkienistik-Karriere zum Puristen entwickelt habe, Ich steck meine Nase nur noch in Original-Tolkien-Werke und ignoriere monströse Bibel-Übersetzungen in Neo-Quenya vollständig. Wann ich das letzte mal einen Satz zusammengeschustert hab, weiß ich auch nicht mehr. Allerdings bin ich auch nicht der Meinung, dass es etwas schlechtes ist, wenn man manchmal was in Quenya übersetzt. Aber immer - und nachdem ich jetzt 3 Semester lang Italienisch gelernt habe, um so mehr - lauert im Hinterkopf: Ohne einen Muttersprachler, der mir meine Konstrukte korrigiert, habe ich keine Chance einen vollkommen richtigen Satz zusammenzubekommen. Eine Rekonstruktion in Quenya kann noch so geschliffen sein, hinter ihr steht immer ein Fragezeichen, da der einzige, der die Autorität besitzt solche Rekonstruktionen einzuschätzen, schon vor ein paar Jährchen zu Mandos gegangen ist.
Das führt zu der Frage: Was macht Tolkienlinguistik aus? Ist es nicht eher das erforschen oder auch simples erlernen der Strukturen der Sprachen, der Geschichte dahinter und nicht zuletzt der Zusammenhänge? Es ist das Analysieren von Texten, das wissenschaftliche Auseinandersetzen mit der großen Sprachästhetik Tolkiens. Das sich beschäftigen mit den harten Fakten, dass ist grob gesagt Tolkienlinguistik. Dieses Wissen über die Sprachen dazu zu verwenden, um Sätze in ihnen zu verfassen, ist eine "Abart" davon, aber sie kann nicht den Horizont erweitern. Jeder Neo-Quenya Satz ist metaphorisch gesprochen nur ein "Traum", der zu zerplatzen droht sobald ein neues VT rauskommt.
Träume sind Schäume und deswegen können sie nicht mit den harten Fakten einer wissenschaftlichen Analyse verglichen werden. Nach ihnen kann man sich nicht richten, wenn man nach den Ergebnissen der letzten Dekaden in der Tolkienlinguistik frägt. Deswegen stehen die "guten, ernsthaften Leute" nicht auf der selben Stufe wie die "internet-basierten Irren".
Ich weise nebenbei daraufhin, dass man die Grenze zwischen den beiden "Lagern" nicht wirklich sehen kann, denn auch ein Fauskanger (z.B.) hat ja einen großen Beitrag zur Tolkienlinguistik mit vielen fundierten Essays geleistet.
Meine Fragen an euch lauten nun:
Auf welcher "Seite" steht ihr? Wie steht ihr zur Tolkien-Linguistik?
Edit: Arg..