Transkription: Nadine, Ingo, Estelwen

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Ailinel
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Post by Ailinel »

Avorninnas wrote:Was hat das damit zu tun, dass es ein Name ist? Es geht doch nur darum, dass das "g" verschwunden ist - und das ist es von der Etymologie des Wortes her eindeutig.
Ich bin mir nicht so sicher, ob das von der Etymologie des Wortes her eindeutig ist.

An mehreren Stellen (aus unterschiedlichen Entstehungszeiten) wird ein Element -wen als Bestandteil von weiblichen Namen erwähnt (z. B. Etym:398, PE17:190), welches man sich m. E. auch als direkt von der jeweiligen Wurzel kommend vorstellen könnte. Man müsste also nicht wirklich zwingend annehmen, dass es sich jeweils um ein Compound mit gwen(d) handelt, in dem das 'g' verschwunden wäre.

Außerdem kann man den Namen 'Estelwen' als eine Adaptation von Q. 'Estelwen(dë) betrachten, tatsächlich könnte er sogar als Q. durchgehen.

Beim Schreiben im Beleriand-Modus würde ich in diesem Fall getrost auf die Verwendung des Gasdil verzichten.
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Avorninnas
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Post by Avorninnas »

Ailinel wrote: An mehreren Stellen (aus unterschiedlichen Entstehungszeiten) wird ein Element -wen als Bestandteil von weiblichen Namen erwähnt (z. B. Etym:398, PE17:190), welches man sich m. E. auch als direkt von der jeweiligen Wurzel kommend vorstellen könnte. Man müsste also nicht wirklich zwingend annehmen, dass es sich jeweils um ein Compound mit gwen(d) handelt, in dem das 'g' verschwunden wäre.
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Gutes Argument. Dann streichen wir das Gasdil in dem Fall, da wir uns ja ohnehin schon aus Gewohnheitsgründen nicht so richtig damit anfreunden können. :biggrin:

Wenn wir hier eine adaptierte Quenya-Form zugrunde legen, funktioniert das.
Und vermutlich auch, solange wir ein derartiges patronymisches Suffix vermuten.
Bei Zusammensetzungen aus WEN-DE (PE17:190) passt es aber schon wieder nicht. Denn da wird die Sindarinform explizit mit "gw-" angegeben. Kommt also in der Tat auf die Wortbedeutung an. Und auch andere Wurzeln, die zunächst mal mit "W" beginnen, führen in Sindarin zu Wörtern mit "gw-" wie etwa WIN- Ich würde dann schon vermuten, dass bei einer solchen Zusammensetzung nicht der Stamm, sondern tatsächlich das Sindarinwort ausschlaggebend ist.

Auf jeden Fall schadet es sicher nicht, das Gasdil grundsätzlich für Zusammensetzungen im Beleriand-Modus im Hinterkopf zu behalten.
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Roman
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Post by Roman »

Hm, also ich glaube nicht, dass der Gasdil hier überhaupt angebracht ist, er bezeichnet wohl den Glottisschlag, wenn g > ʒ > ' vor einem Vokal verschwindet, vor einem Konsonanten würde man keinen Glottisschlag sprechen, vermute ich mal. Übrigens muss mit den späten Informationen nef aear vermutlich als leniertes gaear interpretiert werden, wobei im HdR natürlich kein Gasdil benutzt wird.

Estel ist laut WJ:318 identisch in Quenya und Sindarin, warum muss es denn dann adaptiert sein?
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Avorninnas
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Post by Avorninnas »

Aran wrote: Estel ist laut WJ:318 identisch in Quenya und Sindarin, warum muss es denn dann adaptiert sein?
Ich dachte dabei auch an die zweite Komponente, nicht an estel.
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Post by Roman »

Ich dachte dabei auch an die zweite Komponente, nicht an estel.
Das ist ja aber erst recht Sindarin.. Man kann ja einfach sagen, dass der Name zu einer Zeit gebildet wurde, als noch gar kein g- an die W-Stämme vorgelagert wurde, damit ist es auch quasi nie dagewesen.
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