Sindarin-Lexikon

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FAQ zu Elbisch allgemein

Inhalt

1. Was ist Sindarin überhaupt?

Sindarin ist eine erfundene Sprache (auch "Kunstsprache" oder "konstruierte Sprache" genannt, im Englischen constructed language, conlang). Sie basiert stark auf dem Walisischen. J.R.R. Tolkien, Professor für englische Philologie in Oxford und Autor von Büchern wie Der kleine Hobbit und Der Herr der Ringe hatte schon vor der Erstellung seines Magnum Opus eine detailliert ausgearbeitete Mythologie samt einer elbischen Sprachenfamilie, einer Zwergen- und mehreren Menschensprachen vorliegen. In der klassischen Bildung jener Zeit ging nämlich ein Studium der alten Sprachen, wie Latein und Altgriechisch, immer einher mit einem Studium der antiken Mythologie - eines verstand man über das andere. Genauso war für Tolkien sein erfundener Mythos nie von den erfundenen Sprachen zu trennen.

Tolkien war nicht der erste und nicht der letzte, der sich mit Sprachenerfindung beschäftigte, die Ästhetik und Detailverliebtheit seiner Kreationen bleibt jedoch bis heute unerreicht. Er gilt als der große Klassiker dieser ungewöhnlichen Kunstform.

Dabei ist Sindarin nicht gleich Sindarin. Wir haben keine zusammenhängende Grammatik vorliegen, sondern nur lauter Essays, Schmierzettel, Wortlisten etc., aus denen Tolkiens Ideen rekonstruiert werden müssen. Erschwerend kommt dazu, dass er ein Perfektionist war, und seine Meinung ständig änderte oder sich oft nicht entscheiden konnte. Typischerweise stürzte er sich auf eine spezielle Konstruktion der Sprache, entwickelte sie ausführlich mit Bezügen auf die Sprachgeschichte und auf andere Aspekte. Dann merkte er aber, dass dieses Widersprüche mit dem erzeugte, was er anderswo geschrieben hatte. Er fing an, alles zu ändern, was aber auch nicht viel brachte. Schließlich brach er einfach ab und legte die Manuskripte zur Seite.

Nicht erstaunlich ist also, dass Leser dieser Manuskripte ganz unterschiedliche Wahrnehmungen der Sprachen haben und es oft Streit darüber gibt, wie bestimmte Dinge zu interpretieren sind. Da Tolkiens Notizen immer noch nicht ganz veröffentlicht sind, kommen mit neuen Publikationen immer mehr Erkenntnisse hinzu und viele Dinge werden mit der Zeit veraltet. So unterscheidet sich diejenige Sprache, die in der Filmtrilogie verwendet wird, in vielen Punkten von dem, was auf dieser Seite steht. Und in anderen Quellen wird wiederum etwas anderes stehen. Rekonstruktionen werden in der hiesigen Grammatik aber als solche markiert und auch mit Argumenten untermauert.

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2. Woher stammen die Informationen auf der Webseite?

Alle Informationen über Sindarin stammen aus den verschiedenen Publikationen von Tolkiens Schriften, insbesondere der History of Middle-earth und den beiden Zeitschriften Vinyar Tengwar und Parma Eldalamberon. Siehe hierzu die Ressourcen-Übersicht sowie den Teil "Quellenangaben" hier.

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3. Kann man Sindarin fließend sprechen?

Nein. Denn dazu ist der Umfang des Wortschatzes viel zu klein. Tolkien hat Sindarin hauptsächlich für Namen von Personen und geografischen Orten sowie für Gedichte verwendet. Er hat es weder zur Aufgabe gesetzt, eine Sprache zu erfinden, die andere lernen können, noch wollte er selbst fließend darin sein. Das hat zur Folge, dass wir nur sehr wenig Wörter kennen, die man in alltäglichen Unterhaltungen braucht. Man kann zwar Wörter rekonstruieren, das ist jedoch selbst für die einfachsten Konzepte mitunter mit viel Unsicherheit verbunden.

In diesem Sinne ist Sindarin eine tote Sprache. Die alleinige Unkenntnis der Formen ist jedoch nicht das einzige Problem, sondern auch die Tatsache, dass Sindarin im Gegensatz zu natürlichen Sprachen nie an einem bestimmten Zeitpunkt mit einer vollständigen Grammatik existiert hat. Es gibt nur eine Ansammlung von Teilkonzepten, und die Ableitung einer homogenen Grammatik daraus ist oft Interpretationssache. Die beiden Sprecher müssten sich also erst einmal in allen Hinsichten auf eine bestimmte Interpretation einigen.

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4. Was mache ich, wenn mir für eine Übersetzung bestimmte Wörter fehlen?

Nun, vielleicht fehlen diese bestimmten Wörter, aber das Konzept ist möglicherweise mit anderen Worten ausdrückbar. Die Regel, dass man den Sinn und nicht die Worte übersetzen sollte, ist nirgendwo angebrachter, als in einer Sprache mit einem begrenzten Wortschatz! Statt "suchen" kann man "finden wollen" sagen, statt "brauchen" - "das Bedürfnis haben", statt "gestohlen" - "genommen", statt "morgen" - "am folgenden/kommenden Tag". Grundlegende Metaphern und Bedeutungserweiterungen funktionieren auch, wie "verwoben" anstatt "beteiligt, involviert", "verhüllt" anstatt "geheim" und dergleichen mehr.

In anderen Fällen kann man über einige wenige Suffixe sehr schnell zwischen Wortarten wechseln. Falls auch das nicht hilft, so kann man überprüfen, ob es das Konzept in Quenya gibt, und es auch für Sindarin rekonstruieren. Hier lassen sich kaum Kochrezepte angeben, man braucht einige Erfahrung mit den Sprachen, um eine Rekonstruktion zu versuchen. Hier helfen wir aber im Forum aber selbstverständlich weiter!

Oft genug ist man aber vor eine Situation gestellt, bei der man die Segel streichen muss. Nicht alles ist ins Sindarin übersetzbar.

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5. Ist es nicht sinnvoller, stattdessen eine "echte" Sprache zu lernen?

Diese Frage ist geprägt durch das Denken, dass das Lernen von Sprachen schwierig und eine Arbeit sei. Und Arbeit braucht einen genau definierbaren Zweck, wie etwa die Fähigkeit, im Ausland oder als Übersetzer arbeiten zu können. Sprachen müssen also bekämpft und besiegt werden, damit sie anschließend wie abgeschnittene Skalps erschlagener Feinde an den Lebenslauf gehängt werden können. Literatur- oder Filmgattungen, die einer bestimmten Person nicht gefallen, werden trotzdem in die Kategorie "Unterhaltung" gesteckt, weil Menschen es eher nachvollziehen können, dass sie jemand anderem gefallen könnten. Sprachen dagegen werden immer in die Kategorie "Arbeit" gesteckt.

Das Lernen von Sprachen mag zwar schwierig sein, aber für einige Menschen können Sprachen im Allgemeinen und Kunstsprachen im Speziellen tatsächlich ein Hobby sein. Und niemand kann vorschreiben, was eine andere Person als Hobby zu tun hat. Tatsächlich stellt man schnell fest, dass es ein weitaus sinnvolleres Hobby ist als manche andere (Fußball gucken? Briefmarken sammeln?). Es trainiert das Gehirn und erhöht das Sprachgefühl. Siehe auch The Conlang Manifesto.

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6. Gibt es Bücher über Sindarin?

Ja, siehe die Rezensionen-Seite

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7. Wie übersetze ich meinen Namen ins Sindarin?

Siehe die Hinweise zur Namensliste.

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8. Wo gibt es Infos über die Sindarin-Dialoge im HdR-Film?

Siehe Elvish dialog list.

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9. Wie verhalte ich mich im Forum bzw. im Board?

Siehe die Forenregeln.

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10. Was heißt "ich liebe dich" auf Sindarin?

Vermutlich le melin oder gin melin / gen melin. Übrigens heißt alae nicht "hallo" und atenio nicht "auf Wiedersehen".


 
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